Ein wahrer Bericht von tatsächlichen, aber fast unglaublichen
Geschehnissen am Beginn des Jahres 2021 in Berlin. Aufgeschrieben von einem
Teilnehmer der fast irrealen Ereignisse, für die es zudem 11 lebende Zeugen
gibt.

Wissen Sie, was eine
Familienaufstellung ist? Falls ja, dann überspringen sie einfach die folgenden
Zeilen bis zum Absatz „Eine Deutschland-Aufstellung also!“; allen anderen will
ich es kurz erklären.
Eine Familienaufstellung ist ein diagnostisches Verfahren in der Seelen-
und Gesellschaftskunde, anders gesagt der Psychologie und bisweilen Soziologie.
Es soll Konflikte zwischen Menschen erkennbar machen und daraufhin Störungen im
Miteinander lösen. Der Therapeut hört sich in wenigen Worten und Sätzen das vom
Klienten geschilderte Problem an. Daraufhin stellt er einige Teilnehmer des Verfahrens als sogenannte
Stellvertreter auf bestimmte Positionen im Raum, oder läßt diese sich selbstwählend in den Raum stellen (ggfs. auch setzen oder liegen). Diese Personen
markieren dann stellvertretend bestimmte Energien, die von Dingen, Personen
oder Ereignissen ausgehen. Wenn es um persönliche, individuelle Seelensorgen
und körperliche Nöte geht, finden sich fast immer die maßgeblichen Familienmitglieder wieder, daher der Name
„Familienaufstellung“: Mutter, Vater, Oma, Opa, Kinder, Geschwister. Auch
Tante, Onkel, Mitbewohner, Kollegen und Freunde, nicht zuletzt Lebenspartner.
Es können auch Ahnen sein, die längst verstorben sind. Daneben spielen
abstrakte Konstrukte wie „Angst“ oder „Lust“ eine Rolle und können markiert
werden, ein Ereignis wie die „Scheidung“ eines Gatten oder der „Tod“ einer
Person oder Sache als solcher.
Alles kann stellvertretend aufgestellt werden.
Es geht dabei darum, manifest sichtbar zu machen, was sonst unsichtbar wirkt.
Wenn beispielsweise der Klient seine Bezugspersonen, etwa Vater und Mutter, aufgestellt hat und sich zu ihnen im
Raum positioniert, kann man bereits vieles ablesen: Wie weit steht er von
diesen entfernt? Steht er zu- oder abgewandt? Wie stehen diese zueinander?
Durch Fragen des Therapeuten angeregt, agieren und reagieren die Stellvertreter
dann gemäß der von diesem „energetischen System“ ausgehenden Schwingungen und
Impulse: nicht in erster Linie rational und überlegt, sondern intuitiv. Das
kann erstaunlich gut funktionieren, insbesondere, wenn die Teilnehmenden geübt
sind und sich der Sache ohne allzu große Individualität - sagen wir besser: ohne Ego - hingeben. Selbst
wenn die Kritik stimmte, das Ganze sei ein Einbildungstheater der Beteiligten,
würden doch schon bestimmte Muster erkennbar für den Betroffenen, der sie dann
gemäß seinem Innenleben deuten kann – ähnlich wie bei Tarot-Karten,
Wahrsage-Ritualen oder jeder anderen Form der Selbstausspiegelung.

Tatsächlich
aber scheint die Familienaufstellung, im Wesentlichen entwickelt von dem Philosophen
und Priester Bert Hellinger, ein wirkmächtiges Instrument zu sein, welches die
Beteiligten deutlich in Bann ziehen kann. Man kann als sogenannter
Stellvertreter einer solchen Aufstellung Dinge wissen und sagen, die zweifellos
aus einem sozusagen "höheren Feld" kommen müssen, weil sie individuell und
rational nicht erschließbar sind. Manche sprechen vom „morphogenetischen
Feld“, manche nennen es das Über-Ich, manche „transpersonales Bewußtsein“, und
manche schlicht Gott.
Eine Deutschland-Aufstellung also! Eine diagnostische Runde zu
Politik und Gesellschaft, mit besonderem Blick auf das eigene Land. Ort:
Berlin, Zeit: Februar 2021. Faktoren der äußeren Lage: Vor dem Hintergrund der „Coronakrise“;
Wirrwarr, Angst, steigende Preise und Panikkäufe – erstmals
seit Jahrzehnten gibt es Beschränkungen beim Kauf bestimmter Dinge, und Alltagsgegenstände
wie banales Toilettenpapier oder Standardmehl und Trockenhefe sind über viele Tage nicht mehr zu
kaufen. Bürgerliche Spaltung, persönliche Verinselung und Einsamkeit; mehrere „lockdown“ genannte
Komplettabschließungen jedes bürgerlichen Lebens liegen bereits hinter uns, sozusagen
vollzogene Kriegszustände wegen nicht ausgesprochenen Bürgerkriegs. Immer mehr
Propaganda und Hetze in den Massenmedien, die völlig gleichgeschaltet sind.
Massendemonstrationen, gewaltige Polizeieinsätze hochgerüsteter Polizeikrieger gegen das eigene Volk,
ein immer weiter ausgehöhltes Grundgesetz und völlig gelähmte Justiz. In der
politischen Diskussion, die allenfalls zum Schein besteht, geht es mehr denn je
fast nur noch um die Frage, wer wem als erstes vorwirft, „Nazi“ zu sein. Wahlweise
„Verschwörungstheoretiker“, „Querdenker“ „Schwurbler“ oder „Putin-Versteher“. Die
kleine und mittelständische Wirtschaft in schweren Nöten. Und so weiter, und so
weiter …

Nicht wenige glauben jetzt
erstmals zu verstehen, wie es 1933 im Deutschen Reich angefangen hat mit der Diktatur. Der
internationale Druck, gerade auf Deutschland, ist enorm. Beispielsweise
versuchen die US-Amerikaner seit Jahren, das deutsch-russische Energieprojekt
„Nordstrom 2“ zu torpedieren, die neue Gasröhre unter der Ostsee: Sie wollen unter
anderem ihr eigenes Erdgas in Europa, mit Schiffen angeliefert, verkaufen. Als
Ukraine-Krise wird spätestens die „Annexion
der Krim“ (westlicher Duktus) oder wahlweise die „Rückkehr der Krim zu Russland“ (östliche Darstellung) bezeichnet,
wobei der eigentliche Hintergrund das Vorrücken der NATO nach Osten ist –
Russland fühlt sich bedroht und verraten, auch angesichts unentwegter antirussischer
Propaganda im Westen. Und vieles mehr …
Die Aufstellung beginnt. 12 Leute
zwischen 20 und 60 nehmen teil, die überwiegende Mehrzahl Frauen. Die
Grundfrage, das formulierte Problem
lautet singemäß: „Was ist hier
eigentlich los? Und wie geht es weiter?“ Als erstes wird DEUTSCHLAND aufgestellt. Ein Mann legt sogleich seine dafür
geltende kleine Matte etwa in die Mitte des Raums, stellt sich darauf. Eine
Teilnehmerin moniert umgehend, sie hätte doch DEUTSCHLAND spielen wollen! Da
die Rolle jedoch nun besetzt ist, schlägt die Leiterin vor, noch als zusätzliche
Rolle DIE DEUTSCHEN ins Spiel zu bringen. Gesagt, getan. Die Teilnehmerin legt
ihre Matte – DIE DEUTSCHEN – in den Raum, mindestens 4 Meter entfernt vom Land,
stellt sich darauf und blickt fast in die entgegengesetzte Richtung. In dieser
Richtung steht wenig darauf eine junge Teilnehmerin, noch ein Stück weiter
entfernt, die ihrerseits US-AMERIKA spielt. Innerhalb weniger Minuten sind alle
Teilnehmer im Spiel, und zwar als: RUSSLAND, DIE WESTALLIIERTEN, EUROPA, POLEN,
DIE VERGANGENHEIT, DIE BESSERE ZUKUNFT, DIE SCHULD, DIE FREIHEIT, DIE
VERANTWORTUNG und später ein paar
weitere.

Das ist die Ausgangssituation.
Jeder steht irgendwo, alle schauen irgendwohin, absolutes Durcheinander.
Chaos! Wirrwarr! Keinerlei Harmonie. Niemand ist zufrieden, alle fühlen sich herzlich unwohl. Nun stellt die
Leiterin – mit ihrem guten Blick von außen – die erste, naheliegendste Frage:
Warum stehen DIE DEUTSCHEN nicht auf ihrem Land? Die Stellvertreterin
antwortet: „Ich kann nicht dahingehen.“
Warum? Offenbar stört die auf halber Strecke fast dazwischenstehende SCHULD. Diese
offenbart, daß sie keineswegs Schwierigkeiten mit dem Land selber habe, aber
mit dessen Bewohnern. Fehlt es ihr etwa an Aufmerksamkeit? Nein, das sei nicht
die Hauptsache. Es wären da viele verschiedene Dinge aus dem Ruder gelaufen, völlig
unrichtig; vieles ist schlicht fehl
am Platz, das empfinden alle, die hier überall im Raum verteilt sind. Jeder
nimmt es auf seine Weise und aus seiner Perspektive genau so wahr.
Viele Fragen an viele Teilnehmer.
Manche wechseln den Standort, bisweilen allmählich, bisweilen abrupt, manche
wechseln sogar mal die Rollen, es kommen noch zwei weitere Charaktere zwischenzeitlich
dazu. Doch es bleibt ein ungreifbares Dysplasma. Dann irgendwann die Frage an
DEUTSCHLAND: „Warum stehen deine Leute nicht bei Dir?“. Die Antwort: „Weiß ich auch nicht. Ich habe mit ihnen
kein Problem. Sie dürfen doch gerne herkommen.“ Die Leiterin hat spitze
Ohren! Und gibt die Bitte vor: „Sag das
noch mal, direkt zu deinen Leuten gewandt. Vielleicht so: ´Komm doch her`, mit
einer freundlichen Geste. Oder sag: „Komm nach Hause“.
Plötzlich ist alles ganz still.
Plötzlich ist eine andere Energie im Raum.
Eine unheimliche Stille. Eine innere Bewegung! Hier und da beginnen
Tränen zu fließen. DIE DEUTSCHEN wenden sich ihrem Land zu, kommen ein Stück näher.
Mit einem Mal ändert sich alles, beginnt alles in Fluß zu kommen! Von nun an
ist es nur noch eine Frage der Zeit, denn die Dinge kommen ins Rollen: Allmählich,
einige Fragen und Antworten später, einige Umgruppierungen danach, einige
Entschuldigungen und Umarmungen darauf steht die Stellvertreterin DER DEUTSCHEN
bereits fast auf ihrem Land. Blick in den Raum, Rücken zu ihrem Land. Und
spricht gerührt „Jetzt kommen alle heim!
Lebende wie Tote. Die Lebenden aus dem Ausland, sie kommen zurück. Die Toten, die
ungeliebten und verjagten und mißachteten, sie kommen auch zurück, sie finden
ihre Heimat wieder. Wir versöhnen einander.“ Es ist eine ungeheuerliche
Energie im Raum zu spüren! Stille und stilles Brausen und Toben zugleich. Harmonisches
Beben und gefühliges Grollen. Allmählich gruppiert sich alles um einen Punkt
herum, konzentrisch, gleichmäßig, in übersichtlichem Strukturen. Der Vertreter für DEUTSCHLAND
tritt aus dem Spiel zurück, er fühlt sich hier als Rollenspieler nicht mehr
gebraucht: Denn seine Landsleute sind zurück auf seinem Feld, besiedeln es fast
komplett. Er setzt sich zufrieden als Beobachter an den Rand und schaut weiter
interessiert zu.
Was er endlich sieht von außen,
ebenso wie die Leiterin, ist folgendes Schlußbild: DEUTSCHLAND steht als
einziges inmitten des Raums. Alle anderen, die abstrakten wie die konkreten
Zuordnungen, sitzen, knien oder liegen reihum, mit Blick zur Mitte. Es ist eine harmonische und stimmige Ordnung im Ganzen, und das aus jeder Perspektive. Und
tatsächlich, jeder – Beobachter wie Teilnehmer – empfindet es als stimmig. Als
richtig. Als gut, als heil. Vielleicht als vollendet.
Vollendet? Wird hier das Ende einer Epoche gezeigt, und zugleich der Anfang einer neuen? Beginnt so das
dritte Jahrtausend der (symbolischen) Menschheitsgeschichte?

--> Anmerkung: Leider gibt es keine
Bild- oder Tonaufzeichnungen der Deutschland-Aufstellung, obwohl sie möglich
gewesen wären und naheliegend waren. Die Leiterin der Aufstellung hätte nichts
dagegen gehabt, einigen wenigen Teilnehmern jedoch war das diesbezügliche
Ansinnen des hinzugekommenen Beobachters zu weit eingreifend in die doch
recht persönlichkeitsnahen Verwicklungen – nicht unverständlich, weiß man
vorher doch nie, wie intim die Sache endlich würde? Doch es gibt für diese
Aufstellung, die an einem Mittwoch Ende Februar 2021 in einem Einfamilienhaus
in Berlin-Reinickendorf stattgefunden hat, 11 lebende Zeugen, wie gesagt.
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Nachbetrachtung vom Berichterstatter:
Mir kommt ein Bild nicht aus dem
Sinn. Das Bild von Musikern, die zusammen eine großartige Sinfonie aufführen wollen. Ist die Welt denn nicht ein gewaltiges Orchester, bei dem alle ihr Instrument spielen - einzig der Komponist und
Dirigent derzeit partout nicht auf sein Pult steigen will, dafür an allen Ecken und
Enden im Graben abtauchen und mitfideln möchte? Überall hockt er sich mit dazu,
krümmt sich über die Partitur des Oboisten, dreht bald hier, bald dort
an einem Wirbel, zupft links an der Harfensaite und plaudert rechts mit dem
Paukisten, witzelt mit dem Bratscher und hält dem Bläser ein neu entwickeltes
Mundstück hin und tadelt gleichzeitig dessen ungeputztes Horn? Ist
zugleich verdrossen, verzweifelt und ergrimmt über das grauenhafte
Stimmengeknarze und disharmonische Getute und Gekreisch, hört er doch ganz
genau jede einzelne Stimme und kennt das gesamte Oratorium inwendig? Warum weigert sich der kindliche Narr unterdessen, endlich aufzustehen und
den Ton anzugeben, alle zu höherem Klange zu vereinen? Warum duckt er sich, krümmt sich, will als Riese dringlich den Zwerg spielen? Ängstigt sich vor der Verantwortung? – Liebe Landeskinder, muß ich es noch deutlicher sagen?