Ein einsames Gezeitenkraftwerk
steht im Watt und träumt
von weißem Roß und Liebesschwur –
derweil es in ihm schäumt.
Es träumt vom Mond und dessen Bahnen,
und tät ihn gerne küssen.
Stattdessen, ach, im Meeressand
steht´s mit kalten Füßen.
Es fühlt lunatisch sich umworben
bei Ebbe und bei Flut.
Oh, strömte ihm doch Rotwein nur
statt Wasser: das wär gut!
Vom Oheim wähnt sich´s aufgeladen,
spürt Schmetterlingsrumoren
im Bauch. (Du unerfahr´nes Ding:
Das sind Generatoren.)
Gern würd´s dem goldgeliebten Mann
zurufen, wie sich´s regt;
daß sich´s von ihm alleine nur
fühlt durch und durch bewegt!
Wie´s schafft und wirkt und niemals matt,
weil er ihm scheint so schön.
Du Wirbelspund, hör! Deine Watt
die stammen nicht vom sehn:
die Kraft, die wirbelnd in dich fährt,
macht nicht des Mondes Blick;
mit Schwere wirkt er! Abgeklärt:
sonst wär´s Photovoltik.
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Egal. Der Nachtherr mag es gerne,
anhimmelnd´ Liebestick;
zwar energetisiern ihn Sterne –
doch liebt er leis zurück.